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Bestechung in China: Kosmetikkonzern Avon zahlt 135 Mio. US-Dollar

Mit einer Vergleichszahlung von 135 Mio. US-Dollar beendet der Kosmetikkonzern Avon ein Korruptionsverfahren der US-Behörden.
Von Redaktion
18. Dezember 2014

Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC (Securities and Exchange Commission) wirft der amerikanischen Kosemtikfirma Avon Verletzungen des Foreign Corrupt Practices Act (FCPA) vor, der die Bestechung ausländischer Amtsträger verbietet. In dem Unternehmen gab es demnach keine ausreichenden Kontrollen, die verhinderten, dass Mitarbeiter in China Beamte mit Bargeld und Geschenken bestachen.

Avon stimmte einer Zahlung von insgesamt 135 Mio. US-Dollar (110 Mio. Euro) zu, um sich mit der SEC und dem US-Justizministerium zu vergleichen und damit das Verfahren zu beenden.

Laut SEC-Untersuchungen hat sich die chinesische Niederlassung des Konzerns mit Zahlungen und Geschenken von insgesamt 8 Mio. US-Dollar Zugang zu jenen chinesischen Beamten verschafft, die für die Regulierung von Direktverkäufen in China zuständig waren. Avon war eine der ersten Firmen, die unter den neuen Vorschriften agieren durften und erhielt schließlich im März 2006 die erste Lizenz zum Direktverkauf in China.

Bestechungszahlungen wurden auch getätigt, um Strafen und negative Medienberichte zu vermeiden, die das saubere Unternehmensimage hätten beschädigen können. Dieses war unabdingbar, um die Lizenz behalten zu dürfen.

Als Beispiele für die verbotenen Vorteilszuwendungen werden in der SEC-Anklageschrift zum einen Reisen innerhalb Chinas bzw. in die USA und nach Europa genannt, zum anderen teure Geschenke wie Stücke von Louis Vitton, Gucci-Taschen, Füllfederhalter von Tiffany oder Tickets für die China Open.

„Avons Niederlassung in China hat Regierungsbeamten Millionen zukommen lassen, um als erstes die Lizenz für den Direktverkauf zu bekommen und damit den Mitbewerbern vorauszusein. Dadurch hat das Unternehmen substanzielle finanzielle Gewinne erlangt“, so Scott W. Friestad von der SEC. „Avon hat zudem eine Gelegenheit versäumt, die drohenden Probleme mit dem FCPA in China zu bereinigen, sodass Jahre weiteren Fehlverhaltens folgten, was vermieden hätte werden können.“

Die verbotenen Zahlungen erfolgten in den Jahren zwischen 2004 und 2008. Das Management erfuhr Ende 2005 durch einen internen Prüfbericht davon und wies die Geschäftsstelle in China nach Hinzuziehung einer externen Anwaltskanzlei an, Reformen umzusetzen. Im Folgenden entsendete die Firmenleitung zur Überprüfung auch ein Auditteam nach China. Letztlich wurden in der chinesichen Geschäftsstelle aber keinerlei Verbesserungen erzielt, heißt es vonseiten der SEC. Erst 2008 startete schließlich eine komplette interne Untersuchung, nachdem der Vorstandsvorsitzende des Konzerns einen Brief von einem Whistleblower erhalten hatte.

Außer Zahlung der Bußgelder hat sich Avon verpflichtet, 18 Monate lang einen Compliance-Monitor zur Überwachung des FCPA-Compliance-Programms einzusetzen, gefolgt von weiteren 18 Monaten, in denen die Fortschritte der Compliance-Bemühungen dokumentiert und an die Behörden gemeldet werden müssen.

(Quelle: SEC)

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