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Statistik: Wirtschaftsdelikte kommen teuer

Das BKA hat aktuelle Zahlen zur Wirtschaftskriminalität in Deutschland veröffentlicht. Fazit: Wirtschaftsdelikte verursachen vergleichsweise enorme finanzielle Schäden, sie werden wieder verstärkt angezeigt, die Aufklärungsquote ist sehr hoch.
Von Redaktion
22. November 2010

Das vom BKA in Deutschland veröffentlichte „Bundeslagebild Wirtschaftskriminalität“ zeigt, dass die Zahl der Wirtschaftsdelikte stark angestiegen ist. In der deutschen Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) wurden im Vorjahr insgesamt 101.340 Fälle von Wirtschaftskriminalität registriert. 2008 waren es nur 84.550. Das bedeutet einen Anstieg von beinahe 20 Prozent. Ein bemerkenswert starker Anstieg ist im Bereich der Anlage- und Finanzierungsdelikte (Deliktsformen im Zusammenhang mit der Vermittlung, Erlangung und Gewährung von Krediten) zu verzeichnen. 19.792 registrierte Fälle entsprechen einem Anstieg von 176 Prozent gegenüber 2008. Das Gleiche gilt für den Deliktsbereich Kapitalanlagebetrug. Hier wurden im Berichtsjahr 18.313 Fälle registriert, was einem Anstieg von ca. 214 Prozent im Vergleich zu 2008 entspricht (5.833 Delikte).

„Verstärkte Sensibilität“

BKA -Präsident Jörg Ziercke: „Der Ende des Jahres 2008 als Folge der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise einsetzende Trend ansteigender Fallzahlen der Wirtschaftskriminalität hat sich im Jahr 2009 fortgesetzt. Insgesamt hat die öffentliche Aufarbeitung der Wirtschafts- und Finanzkrise offenbar beim Bürger zu einer verstärkten Sensibilität geführt und das Anzeigeverhalten der Geschädigten beeinflusst.“
Der Anteil der Wirtschaftskriminalität an den insgesamt polizeilich bekannt gewordenen Straftaten ist gering. Er betrug 2009 1,6 Prozent, 2008 waren es 1,4 Prozent. Im Jahr 2009 wurden im Bereich der Wirtschaftskriminalität insgesamt 35.801 Tatverdächtige registriert (2008: 35.493).

Milliardenschaden

Der durch die Wirtschaftskriminalität verursachte Schaden belief sich 2009 auf 3,43 Milliarden Euro und lag damit auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr. Delikte der Wirtschaftskriminalität verursachten somit nahezu die Hälfte des in der Kriminalstatistik erfassten Gesamtschadens von rund 7,2 Milliarden Euro, obwohl sie nur einen Bruchteil aller Straftaten ausmachen.
Die Aufklärungsquote betrug im Berichtsjahr 91,7 Prozent (2008: 92,5 Prozent) und war damit erneut deutlich höher als bei der Gesamtkriminalität (55,6 Prozent). Das liegt unter anderem daran, dass der Geschädigte in der Regel den Täter kennt, womit der Fall gemäß den Erfassungsrichtlinien der PKS als geklärt gilt.

„Tatmittel“ Internet

Die Anzahl der Fälle aus dem Bereich der Wirtschaftskriminalität unter Nutzung des Tatmittels „Internet“ ist nach dem starken Anstieg im Jahr 2008 (16.437 Fälle) im Berichtsjahr um 34,8 Prozent auf 10.717 Delikte zurückgegangen. Im Jahr 2009 wurde damit bei ca. jedem zehnten Fall von Wirtschaftskriminalität das Internet genutzt. Der Hauptanteil lag dabei mit Abstand im Bereich „Wirtschaftskriminalität bei Betrug“ (8.508 Fälle).

Eine detaillierte Darstellung des Berichts finden Sie hier.

Autoren

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Insgesamt hat die öffentliche Aufarbeitung der Wirtschafts- und Finanzkrise offenbar beim Bürger zu einer verstärkten Sensibilität geführt und das Anzeigeverhalten der Geschädigten beeinflusst.“ <br>Der Anteil der Wirtschaftskriminalität an den insgesamt polizeilich bekannt gewordenen Straftaten ist gering. Er betrug 2009 1,6 Prozent, 2008 waren es 1,4 Prozent. Im Jahr 2009 wurden im Bereich der Wirtschaftskriminalität insgesamt 35.801 Tatverdächtige registriert (2008: 35.493). <br> </p> \n<h2>Milliardenschaden</h2> \n<p> Der durch die Wirtschaftskriminalität verursachte Schaden belief sich 2009 auf 3,43 Milliarden Euro und lag damit auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr. 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